VATER UNSER, Oktober 2024
Installation im KunstKlub Kräftner im Rahmen der prekARTe 24
160 x 320 cm, Siebdruck auf Baumwolle in Auslagenfester gespannt
per Bewegungsmelder ertönte ein mp3, das VATER UNSER solo eingesungen von mir selbst.
Als Reaktion auf die letzten Wahlplakate der FPÖ zur Nationalratswahl 2024 greife ich den politischen Diskurs auf und drehe den Spieß um. Mit der Formulierung „DENN MEIN IST DAS REICH“ gebe ich eine Vorschau auf das, was uns in den nächsten Jahren politisch bevorstehen könnte. Obwohl ich selbst nicht religiös bin, haben mich diese Plakate emotional tief getroffen. Sie missbrauchen bewusst religiöse Symbolik, um politische Machtansprüche zu stärken – eine Manipulation, die wohl gut funktioniert hat.
Die katholische Theologin und Werteforscherin Regina Polak beschreibt diesen Missbrauch religiöser Anspielungen in ihrem Artikel „„Euer Wille geschehe“: ein FPÖ-Plakat als postmoderne Dämonie“ in der Wochenzeitung DIE FURCHE vom 28. August sehr treffend:
…„Euer Wille geschehe“: Das ist die zynisch-spottende, nichts und niemanden ernst nehmende Ankündigung eines politischen Projektes zur Zerstörung der liberalen, menschenrechtsbasierten Demokratie und ihrer Institutionen im Namen eines divinisierten „Volkswillens“ auf Kosten von ethnisch und religiös „Anderen“…Denn Kickl und seine Gesinnungsgenossen appellieren nicht wie Hitler an religiöse Gefühle, sondern verspotten diese. Sie wissen, dass die österreichische Gesellschaft religiös ausgehöhlt ist. Das verächtliche Spiel mit religiösen Assoziationen steht ausschließlich im Dienst der schamlosen Durchsetzung von Machtinteressen. Die assoziative Verbindung mit nationalsozialistischen Vorstellungen („Volkswille“) ist die Hülle des blanken Willens zur Macht…

