SEITE 44, 46, 58, 80, 81, 85, 90 – Parkgarage Hauzenberg in Bayern

Dauerhafte Installation
7 Fahnen aus Markisenstoff
1998  -inzwischen durch Vandalismus zerstört

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SEITE 44, 46, 58, 80, 81, 85, 90 - Installation Parkgarage Hauzenberg, 1998
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Die Textil-Installation in der Parkgarage wurde als ortsbezogene Intervention für das
„Fest der freien Künste“ 1998 entwickelt und zum dauerhaften Verbleib von der Stadt Hauzenberg angekauft.

Die siebenteilige Arbeit besteht aus farbigen Stoffbahnen, die mittig in die Öffnungen der in Fertigteilbauweise errichten Garage eingespannt sind. Ihre leuchtend kräftigen Farben ziehen schon von Ferne die Aufmerksamkeit auf sich. Aus der Nähe betrachtet erkennt man eine felderartige Untergliederung der Stoffbahnen, die wie heraldisch zuordenbare Fahnen von bedeutenden Geschlechtern anmuten. Auf den Fahnen selbst sind Satzfragmente in Schablonenschrift auszumachen, die aus dem Stoff ausgeschnitten wurden. Aussagen wie “NACH DEM ÜBERGANG DES LANDES DER ABTEY”, “ERSTE BÜRGERLICHE FREIHEITEN”, “EINE GANZ BESONDERE BEDEUTUNG”, “DAS HAUPTPROBLEM” oder “BRAUCHTUM FRÜHERER JAHRHUNDERTE” lassen sich erkennen.

Die Aussage einer einzelnen Fahne ist schwer zu fassen; in der Gesamtheit und im Kontext – die Textfragmente sind der 1978 anlässlich der Erhebung Hauzenbergs zur Stadt erschienenen Festschrift entnommen – zeichnet die Installation die über 1000-jährige Geschichte Hauzenbergs nach, die den Bogen von der kleinen Ansiedlung im „Abteyland“ im 11. Jahrhundert über den 1359 zum Markt erhobenen Ort bis zur heutigen Stadt schlägt. In der Isolierung einzelner Fragmente, tritt die Bedeutung des historischen Zusammenhangs umso stärker hervor.