AB IN DIE BOTANIK
Beitrag zur Ausstellung “Das Wesen Pflanze in der Zukunft“
Die Frage nach der Pflanze in der Zukunft brachte mich dazu darüber nachzudenken, welchen Platz Pflanzen im täglichen, privaten Leben haben. Sehr schnell kommt man zur Sprache in der sich eine Vielzahl von Begriffen pflanzlichen Ursprungs verwurzelt haben. Neben Sinn- und Merksprüchen die vermutlich aus Zeiten stammen in denen man täglich gegen Wind, Wetter und tierische Konkurrenz um Nahrung kämpfte, finden sich etliche Begriffe die im übertragenem Sinn Kostbarkeiten und Luxus beschreiben wie Rosen und Blüten. Viele zwischenmenschliche Angelegenheiten werden sprichwörtlich durch die Blume gesagt
Der Mensch erfährt durch die Digitalisierung eine fortschreitende Entfremdung von der Natur. Viel Zeit wird in irrealen Welten verbracht, der Bezug zu und das Allgemeinwissen über Pflanzen geht zusehends verloren. Wobei das Wissen postwendend wiederum in der Cloud gespeichert und so, zumindest in der Theorie, wieder für alle verfügbar wird.
Bei der Arbeit AB IN DIE BOTANIK ersetzt der QRCode den lesbaren Text. Wer die unterschiedlichen Codes abscannt, gelangt direkt auf meine Homepage, wo man den dazugehörigen Text abrufen kann.
Neben Redewendungen wie WILLST MICH PFLANZEN, UNKRAUT VERGEHT NICHT oder ANGEWURZELT STEHEN BLEIBEN trifft man auch auf ein einzelnes Wort reduzierte Informationen wie DEFLORIEREN, TRIEBE und FORTPFLANZEN, die tiefergehende Überlegungen fordern.
Durch die Reduktion der Texte zu gleichförmigen QRCodes, wird die Information vor Ort nicht mehr lesbar und durch das geforderte Scannen der Codes verkompliziert. Nur wer am neuesten Stand der Technik ist kann die Codes knacken und die Informationen abrufen.
Für die Texte online wird eine Schrift verwendet, die dem Stil des millionenfach verkauften Computerspiels MINECRAFT nachempfunden ist. Minecraft gehört zu den OpenWorld Spielen und ermöglicht den Spielern unterschiedliche Spielmodi, darunter auch den Modus „Überleben” in dem Felder angelegt, Pflanzen gezüchtet, geerntet, weiterverarbeitet und gehandelt werden.
Die Fähnchen der Installation sind ganz in binärer Tradition in schwarz/weiß 0/1 gehalten. Jede der 116 Fahnen trägt einen anderen QRCode und verweist auf den Text der auf einer eigenen Internetseite zu finden ist. Mittlerweile ist die Sammlung auf 130 Sprüche angewachsen und wird kontinuierlich erweitert.






